Schulnoten allein reichen nicht immer aus, um sich ein Bild über die Schüler zu machen. Andererseits haben sie natürlich eine Aussagekraft, sonst könnte man auf sie verzichten.

In aller Regel sind die Schulnoten auch ausschlaggebend für die Schulempfehlung, die den Eltern der Viertklässler gegeben werden, wenn es auf das Halbjahreszeugnis zugeht. So werden Schülerinnen und Schüler, die in allen Fächern eine 1 oder 2 bekommen haben, meistens für das Gymnasium empfohlen – außer sie haben ausländische Wurzeln.

Auch in diesem Jahr kam wieder eine ratsuchende Mutter zu uns, deren Tochter  trotz sehr guter Leistungen in der Grundschule die Empfehlung für die Realschule bekam, weil es „für die ausländischen Kinder doch sehr schwer“ sei.

Angesichts steigender Zahlen von Akademikern mit außerdeutschen Wurzeln fragt man sich, ob deren Eltern nicht vor dem Gymnasium gewarnt wurden: „Vorsicht! Ihr Kind könnte es auch schaffen!“